"Bauern-Gebet!"
Mild brausen Frühlingsstürme
hin über Flur und Sand
küßt wach mit seinem Odem
das braune Ackerland.
Von neuem stählt sich wieder
der Bauer und sein Pflug
warm dampft die Erde wieder
hell klirrt der Eisenbug.
In deinem Schoß geboren
ersprießt des Lebensmark
du bist von Gott erkoren
"Volk", - werde "zäh und stark!"
Lebendig sich die Furchen wölben
es bebt die braune Wand
doch in der Stirn dieselben
sind ehern eingebrannt!
Aus dunkler Erdenrinde
keimt es empor zum Licht
im leisen Abendwinde
der Bauer betend spricht:
"Herr" segne unsre Fluren
halt fern des Wetters-Not
Wir kennen deine Spuren
schenk unsrem Volk das Brot.
Laß reifen deine Früchte
"Herr" dir sei Lob und Preis
vor deinem Angesichte
beugt sich die Stirn mit Schweiß.
Und wenn uns einst dein Finger
auf unsrer Scholle sucht
"schaff" neue starke Jünger
weil uns die Erde "ruft"!
O. Burkhardt, am 1.2.1938
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Burkhardt
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