Die Aufkündigung der Unterbringung der
Poststelle
Nach Erreichung des Rentenalters kündigte Frau Waldtraute Reichel ihr
Arbeitsverhältnis mit der Deutschen Post Ende April 1989. Ein Jahr zuvor wurde auch der Gemeindeverwaltung und dem Hauptpostamt
Dippoldiswalde gegenüber die Unterbringung der Poststelle im Haus der Familie
Reichel aufgekündigt. Über 50 Jahre lang wurde im Haus Nr.30 der
jetzigen Langen Straße 30 die Post betrieben. Alle Angestellten, waren mit Herz und Seele dabei, die Postkunden von
Cunnersdorf gut zu bedienen. Früh 6.45 Uhr begann bereits der Dienst, um
Kunden abzufertigen, die mit dem 7 Uhr-Bus fortfahren mussten. Keiner wurde
zurückgewiesen, der beispielsweise eine Geldüberweisung nicht richtig ausfüllte
und es war möglich, dass frühzeitig Pakete vor die Haustür abgestellt wurden,
ohne Aufheben und ohne Paketkarte. Abends mussten dann nur noch die Gebühren entrichtet werden. Vor allem älteren Bürgern wurde geholfen. Und wer
denkt nicht an den Jahresendverkehr, wenn Weihnachts- und Neujahrskarten zu
Tausenden ankamen. Oder wer erinnert sich an die unzähligen Paketsendungen
in der Weihnachtszeit zwischen Ost und West? Bis zu 40 Pakete an einem Tag
kamen an und bis zu 20 "Stollenpakete" täglich gingen fort. Und an den
Adventssonntagen wurden auch Pakete angeliefert und an Familien mit Kindern
sogar zugestellt, obwohl dies nicht gefordert war. Nicht ein einziges Mal war die Poststelle wegen Urlaub oder Krankheit geschlossen.
Die Post im Nr.30 der jetzigen Langen Straße - es
war eine verantwortungsvolle, aber schöne Tätigkeit zum Wohl der
Einwohner von Cunnersdorf.
Geschichte
von Post und Fernmeldewesen (Gliederung)
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