Willkommen in Cunnersdorf (bei Glashütte)

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Das "Tausendjährige Reich"

Nachdem Hindenburg 1932 als Reichspräsident wiedergewählt wurde, entschloss er sich am 30.Januar 1933 trotz schwerer Bedenken mit Adolf Hitler die Nationalsozialisten an die Macht zu berufen. Mit einem groß aufgezogenen Fackelzug in Berlin begann das sogenannte Tausendjährige Reich.

Irgendwie setzte man auch in Cunnersdorf alle Hoffnungen auf Hitler, die auch durch den von den Nazis selbst entfachten Reichstagsbrand am 27.02.1933 oder durch den Röhmputsch 1934 nicht geschmälert werden konnten. Als Hindenburg 1934 starb, übernahm Hitler auch die Funktion des Reichspräsidenten und nannte sich ab diesem Zeitpunkt ,,Führer und Reichskanzler". Hitler und vor allem Göring mit seinen Vierjahresplänen verstanden es, die Arbeitslosigkeit durch den Autobahnbau, durch die Volkswagenindustrie und durch den Bau von Arbeiterwohnsiedlungen zu bekämpfen. Immer mehr Einwohner unseres Ortes traten der NSDAP bei und auch die Jugendlichen formierten sich in der HJ (Hitlerjugend) oder beim BDM (Bund deutscher Mädchen). Man errichtete sogar an Steinichs Teich (jetzt Buswendeplatz) eine Gedenkstätte zur Machtergreifung mit der Pflanzung einer Hitler-Eiche.

Höhepunkte der Parteiarbeit waren die alljährlichen Reichsparteitage in Nürnberg oder die Olympischen Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen und die Sommerspiele in Berlin 1936. Es ist bekannt, welche Begeisterung die beiden Filme von Leni Riefenstahl über die Olympiade erweckten. Und die Organisation KdF (Kraft durch Freude) der DAF (Deutsche Arbeitsfront) tat das Ihrige, indem sie für die Werktätigen Reisen und Kuraufenthalte organisierte. Für 38 RM konnte man in die Alpen oder zur Insel Helgoland reisen und für 98 RM eine Mittelmeerrundfahrt oder eine Schiffsreise zu den Fjorden Norwegens unternehmen. Es war eine Zeit voller Optimismus! Kein Wunder, dass auch das Ausland auf Deutschland aufmerksam wurde und die Angliederung des Saargebietes 1935 an das Deutsche Reich und auch die ,,Befreiung" Osterreichs 1938 befürwortete. Daraufhin fand am 10. April 1938 eine Volksabstimmung statt, an der sich in unserem Dorf 99,08 % beteiligten und mit 100% für den Führer stimmten. Von 301 abgegebenen Stimmen stimmten 301 mit ,,Ja"! Ein Zeichen dafür, dass man auch mit der wirtschaftlichen Entwicklung ,,Großdeutschlands" zufrieden war. 

Wer weiß es noch? Ein Marktschreier auf dem Kreischaer Jahrmarkt verkaufte 5 Tafeln Schokolade für 1 RM. War der Käufer ein älteres Mütterchen oder ein Kind, gab es noch eine Tafel hinzu. Oder wer weiß es noch, wenn jeden Donnerstag der Gemüsehändler Paul Riedel mit seinem LKW ins Dorf kam und mit seiner großen Glocke die Kunden anlockte. Eine Riesentüte mit Erdnüssen bekam man für 10 Pfennige, ein Pfund Tomaten für 8 Pfennige! Und trotzdem - jeder konnte sich dieses Angebot nicht leisten.

Als Hitler die Reparationsleistungen an die Siegermächte einfach einstellte und 1935 die allgemeine Wehrpflicht wieder einführte, begann in Deutschland die Zeit der Aufrüstung. Die Rüstungsindustrie hatte Hochkonjunktur und nahm die letzten Arbeitslosen auf, so dass fast jeder Erwachsene in Deutschland in Arbeit und Brot stand. Das führte dazu, dass auch Cunnersdorfer Einwohner sich im verstärkten Maße der metallverarbeitenden Industrie in Glashütte zuwandten. Und auch die Schulabgänger wählten sich den Beruf Mechaniker oder Feinmechaniker. Bis zu 40 Werktätige marschierten täglich bei Wind und Wetter über die Höhe nach Glashütte. Trotz des Aufstellens von Wegemarkierungen durch Richard Bellmann kam es vor, dass sich mancher bei Schneesturm verirrte. 1949 kam es sogar zu einem Todesfall. Erst 1958 wurde eine Busverbindung eingerichtet.

1938 musste Emil Hähnel seine Funktion als Bürgermeister wegen Amtsmissbrauch niederlegen. Max Bürger wurde neuer Bürgermeister. Emil Hähnel machte sich durch den Bau von Wasser- und Gasleitungen nochmals verdient.

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