Die Baustelle für das große Bauvorhaben zur
Prießnitzabdeckung ist eine einzige Schutthalde:
Berlin-Online berichtete am 13.08.2002 u.a.
über Glashütte:
Der Damm ist gebrochen
Flutwellen wälzen sich durch Städte und Dörfer in Sachsen -
im Erzgebirge spricht man von einem Jahrtausendhochwasser
DRESDEN, 12. August. Das Rathaus von Glashütte
im Osterzgebirge steht in der Hauptstraße 42. Es liegt etwas
oberhalb der Müglitz, die schäumend Richtung Elbe schießt und
sich schon der Zwei-Meter-Marke nähert. Es ist genau 16.32 Uhr,
als Frau Fiedler von der Stadtverwaltung am Telefon berichtet,
dass bei ihnen das Hochwasser des Prießnitzbaches vor kurzem
etwas gesunken sei, jetzt aber wieder steige. Plötzlich sind im
Hintergrund laute Schreie zu hören, Frau Fiedler kann nur noch
ausrufen: "Jetzt kommt das Wasser. Rufen Sie später wieder
an." Ausnahmezustand in Sachsen.
In der Hauptstraße 28 steht zu dieser Zeit
Charlotte Gehler am Fenster ihres Hauses und sieht, was sie
nicht fassen kann: Autos, die auf der Hauptstraße parken,
werden von der anderthalb Meter hohen Flutwelle weggeschwemmt.
Ebenso die "Häusl vom Straßenbau und die ganzen
Absperrungen", denn weiter oben wird an einer Straße
gebaut. Die 91 Jahre alte Frau ist noch eine Stunde später
erschüttert, als sie erzählt: "Nur 1927 war des auch so
schlimm."
Was da die Hauptstraße der sächsischen
Kleinstadt Glashütte herabgeschossen kommt, sind die
Wassermassen aus dem Rückhaltebecken im Tal des Prießnitzbaches.
An die vier Meter hoch ist der Damm. Schon gegen Mittag hatten
Sicherheitskräfte festgestellt, dass an seinem Fuß Wasser
durchtritt. Der Bürgermeister gab sofort Katastrophenalarm. Nun
ist der Damm gebrochen. Die Wassermassen laufen in der Nähe des
Bahnhofs in die schon übervolle Müglitz. Dort ist die
Situation schon seit Stunden so gefährlich, dass die Bahn den
Betrieb zwischen Glashütte und Altenberg eingestellt hat.
Jörg Marschner, Frank Tausch
|