Dieser Gehweg wurde ca. 1m tief ausgespült:
Zur Lage nach vier Wochen schreibt die Sächsische
Zeitung am 10.09.2002:
Noch keine Normalität
Das sieht ja schon wieder gut aus. So schlimm
war das Hochwasser wohl doch nicht? Diese Frage hört man in
letzter Zeit immer mal wieder. Und tatsächlich: Wer heute –
vier Wochen nach der Flutkatastrophe – durch Freital,
Tharandt, Ulberndorf und Glashütte fährt, kann sich kaum
vorstellen, was das Wasser vor einem Monat hier angerichtet hat.
Die Straßen sind weitgehend wieder befahrbar, auch völlig
kaputte Strecken sind einigermaßen hergestellt. Der Schlamm ist
dank vieler fleißiger Helfer verschwunden, der Schutt und
Sperrmüll abtransportiert. Doch Normalität ist vielerorts noch
keine eingekehrt. Man muss sich nur die Mühe machen und hinter
die Kulissen schauen. Noch immer wissen einige Familien nicht,
wie es weitergehen soll. Sie haben ihre Wohnung, ihre Möbel,
ihr früheres Leben verloren. Ebenso stehen viele Firmen vor
schier unlösbar erscheinenden Problemen. Zwar ist bei einigen
wenigstens eine erste kleine Soforthilfe eingetroffen. Doch das
ist nur der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein. Wie es
weitergehen soll, wissen viele noch nicht. Einige verkraften das
auch seelisch nicht, brauchen Hilfe der Psychologen.
Und so kann man vier Wochen nach der Flut nur
konstatieren: Bewältigt ist die Hochwasserkatastrophe noch
lange nicht.
von Jana Klameth
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