Rechts im Bild sieht man links neben dem Häuschen die
Müglitz noch in ihrem ursprünglichen Bett. Mitten im Bild
liegt eine Behelfsbrücke, deren Verankerung den Fluten nicht
standhielt:
Der Ortsverband des Technischen Hilfswerks in
Neuburg veröffentlichte unter www.thw-neuburg.de
einen Bericht über seinen Einsatz in Schlottwitz vom
17.-23.August:
Hochwasser in Schlottwitz
Der Ortsverband war eigentlich dabei, das
Material vom Hochwasser an der Donau wieder herzurichten, als
uns der Einsatzbefehl nach Sachsen abzurücken erreichte.
Zusammen mit dem Ortsverband Ingolstadt setzten wir uns am
Samstag Abend mit einem GKW, einem Radlader, einem Ladekran,
zwei Mannschaftswagen und 14 Helfern in Richtung Dippoldiswalde
in Bewegung.
Ca. 10 Kilometer vor Dippoldiswalde waren die Bremsen des
Tiefladers durch die ständigen Berg und Talfahrten so heiß,
dass wir den Radlader mitten auf einer schmalen Bergstraße
abladen mussten und die Fahrt erst nach einer Abkühlpause
wieder fortsetzen konnten. In Dippoldiswalde angekommen,
genossen wir erst mal ein Tasse Kaffee. Eigentlich hätten wir
jetzt eine kurze Ruhepause gehabt, doch wir sollten uns gleich
in Richtung Schlottwitz nahe Glashütte in Marsch setzen. Wir
stellten die Anhänger auf einem Supermarktparkplatz ab und
fuhren über Schleichwege in das Müglitztal, da die regulären
Straßen nicht mehr passierbar waren.
Im Tal angekommen, erwartete uns ein Bild, das an einen
Kriegschauplatz erinnerte, Straßen und Bahnlinie waren zerstört,
überall lagen Schutt und Bäume, Stromleitungen durchtrennt und
ein Kind schleppte zwei schwere Eimer Wasser durch die zerstörte
Straßen. Es gibt kein Wasser, keinen Strom und kein Telefon.
Der Bundesgrenzschutz hat sich mit schwerem Gerät angekündigt.
Er soll gegen Mittag eintreffen und helfen die über 400 Meter
fehlendes Stück Strasse wieder herzurichten. Unsere Aufgabe
besteht aus dem Beseitigen von Schutt und Unrat aus den
Strassen. Eine Aufgabe, die nicht gerade etwas für die
empfindlichen Nasen ist.
Gegen 13:00 Uhr rückt der BGS mit 5 Kippern, 2 Raupen ,1
Radlader und Gerätewagen an. Zusammen arbeiten wir an den
Wiederherstellung der Hauptstrasse. Um 20:00 Uhr gehen wir zu
der Küchenmannschaft der Bundeswehr zum Abendessen. Trotz
unserem Protestes werden wir hier bevorzugt und vor der Bevölkerung
versorgt.
Der nächste Tag bringt zusätzliche Aufgaben mit sich. Ein
Trupp soll den Abfluss von kleinen Gebirgsbächen durch die
Rohrleitungen wieder herstellen. Mit dem Ladekran baggern wir
Leitungen auf und probieren die verstopften Kanäle wieder
freizubekommen. Teilweise sind die Rohre auf 20 Meter voller
Schutt. Ein Ladekran vom THW Oberhausen hilft uns bei der
Beseitigung des Schutts in den Strassen. Am Abend fahren wir
nach Dippoldiswalde zum Duschen und feiern danach den Geburtstag
von Michael Jacobsen mit bayerischem Weizen und Kuchen zusammen
mit der Fachgruppe Infrastruktur aus dem THW Mühlacker.
Der Straßenbau wurde von einer Firma übernommen und nahm
langsam Gestalt an. Wir waren noch immer mit dem Beseitigen von
Schutt, Autos und Bäumen beschäftigt. Am Nachmittag wurden wir
nach Tharant beordert, um ein vom Einstürzen bedrohtes Haus
einzureißen. Vor Ort stellte sich heraus, dass dies aus
Sicherheitsgründen nicht möglich ist. Wir fuhren wieder nach
Schlottwitz zurück.
Bis 15 Uhr arbeiteten wir noch im Ort, danach fuhren wir nach
Dippoldiswalde, um uns auf unsere Heimreise vorzubereiten. Nach
einer Dusche besuchte ein Teil von uns noch ein Cafe. Während
wir es nach 5 Tagen endlich genossen in Ruhe auf Stühlen zu
sitzen, zog ein Gewitter auf. Ein Blitz, ein Donner und wir saßen
im Dunklen. Wir fuhren schnell zu unserem Treffpunkt an der
Dioldiswalder Schule zurück. Dort stellten wir Notbeleuchtung für
die THW Einsatzleitung und die Bundeswehr her. Nach einer halben
Stunde konnten wir uns dann auf den Heimweg machen.
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