Neben dem Treibgut türmte sich der Sperrmüll aus den
überfluteten Räumen:
Oft sind es die kleinen Ereignisse, die man
sonst gar nicht bemerkt, die in solchen Situationen den Menschen
eine Freude bereiten.
So fand man in der Sächsische Zeitung am
21.08.2002 einen Bericht zur Paketzustellung:
Lichtblicke im Chaos
Dohnaer Paket-Männer kämpfen sich zu den Katastrophengebieten
vor
Die 30 Mitarbeiter der Frachtzustellbasis Dohna
der Deutschen Post versuchen, das Unmögliche möglich zu
machen. Auch jetzt müssen sie täglich zwischen 2 500 bis 3 000
Pakete und Päckchen vom Dohnaer Gewerbegebiet aus verteilen –
nach Neustadt, Stolpen, Hohwald, Pirna, Heidenau,
Dresden-Zschachwitz, Dohna und Glashütte. Doch genau davon sind
weite Teile jetzt unwegbar. Also gar nicht erst ansteuern? Doch
die Mitarbeiter um Chef Holger Dörwald sind sich einig: Wir
versuchen es!
„Täglich müssen wir die Bereiche neu
abstecken“, erklärt Dörwald. So bahnen sich die Postautos
nur zwei Tage nach der Katastrophe ihre Wege in einen Großteil
der betroffenen Gebiete. Selbst dahin, wo es schier unmöglich
scheint. Beispiel Glashütte, letzten Freitag: Das Müglitztal
ist unpassierbar. Geht es oberhalb des Tales über die Dörfer?
Die Post-Männer in Doppelbesetzung wollen es probieren, laden
151 Sendungen in den Kleintransporter. Der Weg führt sie über
Reinhardtsgrimma, Niederfrauendorf, Luchau bis auf die Höhen
der Uhrmacherstadt. Endlich da. Aber wie kommen sie hinunter zu
den Leuten? Die Pakete werden auf Sackkarren geladen. Wege,
teilweise bis zu 500 Meter, werden bewältigt. Geschafft. Ein
Empfänger nach dem anderen wird erreicht. Am Ende sind 149
Sendungen zugestellt und die beiden Post-Männer um eine
Erfahrung reicher: Die Glashütter waren dankbar für diesen
Lichtblick.
von Gabriele Schrul
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