Vorheriges Bild Hochwasser 2002 in Glashütte (Sachsen) Nächstes Bild

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"Original" (ca. 400 kB = 1922x1440 Pixel) Hier verschwindet dann die Prießnitz in ihrem unterirdischen Bett, um Platz für Parkplätze und Gebäude zu schaffen. Das man einen Gebirgsfluss nicht ungestraft in eine viel zu kleine Zwangsjacke stecken darf, ist leider am 12.August sehr deutlich geworden:

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Die Sächsische Zeitung berichtete am 28.08.2002 über eine bemerkenswerte Hilfsbereitschaft:

Die Produktion läuft wieder bei der Paka
Helfer kommen aus dem Sauerland

Mit einem Schaden zwischen 400 000 und 450 000 Euro rechnet Eckehart Klemm, Geschäftsführer der Glashütter Pappen- und Kartonagenfabrik (Paka). Allerdings läuft inzwischen die Produktion wieder. Um die finanziellen Verluste auszugleichen, hofft Klemm auf Staatshilfe. Mut macht ihm das Engagement vieler Helfer, beispielsweise eines Kollegen aus Wenden im Sauerland, Bernd Hesse.

Dieser steigt aus seinem Bagger. Die derben Arbeitsschuhe, die stämmige Gestalt zeigen: Der Mann packt zu. Seit vergangenen Mittwoch war er in Glashütte im Einsatz. Dabei hat er in Wenden im Sauerland ebenfalls einen Verpackungsbetrieb mit 250 Mitarbeitern. Als er die ersten Flutbilder im Fernsehen sah, hielt es ihn nicht. Glashütte war ihm ein Begriff. Er erinnerte sich an einen Messebesuch in den 1970er Jahren in Leipzig, wo er zum ersten Mal von der Paka gehört hatte.

Der Chef sitzt selbst auf dem Bagger

Im Auto fuhr er nach Glashütte, erkundigte sich bei seinen Kollegen in der Paka, welche Hilfe gebraucht wird. In seinem Betrieb baut er alle Hallen selbst, daher besitzt er Baumaschinen. Also ließ er drei Mitarbeiter und einen Tieflader samt Kipper nachkommen. Auf den Bagger setzt er sich persönlich. „Wir Mittelständler müssen einander selbst helfen, ansonsten hilft uns niemand“, sagt Hesse dazu.

Persönlich pickerte er den letzten Pfeiler vom Wehr der Paka weg. „Das war ein Stück Arbeit. Wasserbeton ist das Festeste, was es gibt“, sagt Hesse. Er räumte bei der Paka mit auf, half am Wochenende auch auf der Dresdner Straße in Glashütte mit. Der Unternehmer aus dem Sauerland ist einer von vielen, die bei der Paka halfen, wie Feuerwehrleute, Zollbeamte, Nachbarn. Der Betrieb ist inzwischen wieder arbeitsfähig. Die Kartonagenverarbeitung lief nach sieben Tagen wieder, zwei Tage später warfen die Paka-Mitarbeiter auch die Pappenmaschine an. In mühevoller Kleinarbeit hatten die Mitarbeiter und Elektriker die Motoren und die Elektronik auseinander gebaut, gereinigt, getrocknet oder Ersatzteile eingebaut. „Nur einige Maschinen, die komplett unter Wasser standen, sind noch außer Betrieb“, sagte Klemm.

Fertige Produkte sind jetzt Altpapier

Rund 250 000 Euro waren die Fertigprodukte wert, welche nass geworden und jetzt nur noch als Altpapier zu gebrauchen sind. Wieviel es kostet, das Wehr zu ersetzen, ist noch offen. Die Paka hatte es vor fünf Jahren für rund 35 000 Euro erneuern lassen. Der Betrieb benötigt für seine Pappenherstellung Wasser aus der Müglitz. Ob er das Wehr wieder erneuert oder künftig das Nass für die Produktion mit Pumpen heranholt, muss noch entschieden werden. „Da müssen wir noch mit Wasserbaufachleuten reden“, sagt Klemm. Er ist froh, dass die Kunden dem Betrieb die Treue halten. „Die allermeisten haben uns signalisiert, dass sie bei uns bleiben, selbst wenn wir jetzt längere Lieferfristen haben“, sagt Klemm.

Kredite wären eine Zeitbombe

Der Schaden ist erheblich. Der 45-Mann-Betrieb hatte 2001 einen Jahresumsatz von 5 Millionen Euro. Rund ein Zehntel dieser Summe muss er als Schaden tragen. Ein Tiefschlag war für den Geschäftsführer, als die Versicherung mitteilte, dass sie nichts bezahlen wird. „Wir hoffen schon auf die Unterstützung des Staates. Mit Krediten zu helfen, wäre aber eine Zeitbombe. Irgendwann fängt sie an zu ticken“, sagt er.

von Franz Herz

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