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        Ein Rundgang durch unser Dorf - Obere Straße -
 
        Nachdem uns die Besichtigung der Langen Straße ein ganzes 
      Stück aus dem Ort herausgeführt hat, laufen wir vom Kalkofen aus wieder zurück 
      zum Ortseingang. Kurz 
      vor dem Ortseingangsschild biegen wir nach rechts ab auf einen Feldweg. Vor einem 
      kleinen Teich, der im Sommer meist trocken liegt, biegen wir links ab. Wir 
      durchqueren ein Privatgrundstück und befinden uns auf der "Oberen Straße" 
      vor einem weiteren Teich - Grahl's Teich. Mit der Hausnummer Obere Straße 
      1 sehen wir Dittrichs Gut, ein vorbildlicher landwirtschaftlicher Betrieb 
      mit 24ha Nutzfläche. Schon seit 1838 befindet sich dieses Gut im Besitz 
      der Familie Dittrich. Uns noch bekannte Besitzer waren Karl und Herbert 
      Dittrich. Sohn Wilfried gehört zu den Wiedereinrichtern, die nach der 
      Wende mit Erfolg einen Neubeginn wagten, indem sie zusätzliches Land 
      pachteten und moderne Milchviehställe errichteten. 
       Im Haus Nr.2 hat sich Familie Bernd Schütze nach 
      wesentlichen Umbauarbeiten niedergelassen. Dieses Haus hat eine lange 
      Tradition. Ganz früher gehörte es einem Karl Nitsche. Emil Steinigen 
      kaufte es ca. 1930, riss es ab und baute es neu auf. Es sollte für ihn als 
      "Auszug" dienen. Vorübergehend wurden die Wohnungen aber vermietet, so an 
      die Familien Schwarz, Kirsten, Gruska, Rüdrich und zuletzt an Otto Böhme 
      und Liska Schütze. 
       Das nächste Gebäude dorfabwärts hat zwei Hausnummern, 
      nämlich das Wohnhaus von Carola Schmiade mit der Nr.3 und die ehemalige 
      Tischlerwerkstatt der LPG mit der Nr.4. Das gesamte Gebäude war früher ein 
      Bauerngut, der letzte Besitzer war Kurt Grahl. Seine Vorfahren G.F.W. 
      Grahl haben dieses Gut 1858 errichtet. Nach 1945 wurde es durch die LPG 
      bewirtschaftet, ein Schafstall eingerichtet und die Wohnungen vermietet, 
      so an Heinz Krebs und andere. Carola und Detlef Schmiade haben es ca. 1990 
      erworben.  Mit der Nr.5 folgt das Wohnhaus von Ursula Mayer, ein 
      relativ kleines Einfamilienhaus, welches vermutlich 1880 erbaut wurde. Uns 
      bekannte Besitzer waren vor Ursula und Ernst Mayer Paul und Emma Stübner. 
       Es folgt das ehemalige Wohnhaus von Alfred Kühnel mit der 
      Nr.6. Alfreds Vater, der Schuhmacher Max Kühnel, kaufte dieses Grundstück 
      1925 von einem Herrn Hannapel und richtete sich eine Schuhmacherwerkstatt 
      ein. 1958 erfolgte aus gesundheitlichen Gründen die Abmeldung des 
      Gewerbes. Seit dem Tod der Bewohner steht das Haus leer und war 
      leider dem Verfall preisgegeben.  Das nächste Haus mit der Nr.7 ist jetzt in Besitz von 
      Familie Seeliger, die es im Jahre 2000 von Ruth Rüdrich erworben haben. Ruth 
      Rüdrich und ihr verstorbener Ehemann hatten es von Frau Ella Giezelt 
      übernommen. Vor Gietzelts war Familie Goldammer bis ca. 1922 Besitzer, die 
      eine Weißnähstube mit fünf Maschinen betrieb und den Frauen des Oberdorfes 
      das Weißnähen beibrachte. Es folgt das im Jahre 1984 fertig gestelltes Eigenheim der 
      Familie Mathias Reichel mit der Nr.8. Das Grundstück wurde von den Erben 
      der Familie Paul Krebs erworben und musste vor der Bebauung erst 
      aufgefüllt und entwässert werden. Dies war eine zeitraubende Arbeit, die 
      überwiegend in Eigenleistung erbracht wurde. Unter anderem musste erst ein 
      Brunnen mit 7,15m  Tiefe gegraben werden. 
       Das nächste Haus mit der Nr.9 war eines der ältesten 
      Häuser von Cunnersdorf und gehörte bis zum Jahre 2003 der Familie Roland Burock, 
      welche nach Glashütte umgezogen ist. Der Großvater von 
      Ursula Burock, Karl Hermann Kühnel hatte in diesem Haus 1894 eine 
      Schuhmacherwerkstatt gegründet, die dann 1925 in ein benachbartes Haus 
      verlegt wurde (in die Nr.6). Nach dem Verkauf des Grundstücks an die 
      Familie Gertig schuf der Abriss dieses baufälligen Gebäudes den Platz für 
      den jetzigen Neubau.  
      Es folgt ein kleiner landwirtschaftlicher Betrieb mit der 
      Nr.10. Er hat eine Größe von 10ha. Herr Rüthrich und später Max Walther 
      waren frühere Besitzer dieses Gutes. Die Besitzer mussten mit ihren 
      Kindern viel Aufwand und Mühe aufbringen, um zu bestehen. Deswegen hatte 
      man sich auch zu Nebenleistungen entschlossen, wie den Transport der 
      Milchkannen anderer Bauern nach Schlottwitz. Die Kinder mussten vor der 
      Schule erst Feldarbeiten oder andere Aufgaben verrichten. Bis zu seinem 
      Tode im Jahre 2003 war Helmut Walther der Besitzer, der zuletzt aus gesundheitlichen Gründen das Gut nicht 
      mehr bewirtschaften konnte.
 
      Das zum Gut gehörende, schön rekonstruierte Nebengebäude ist nur von der 
      Langen Straße aus einsehbar. Den Platz vor Walthers Gut nannte man früher den 
      "Alaunplatz". Das Dreieck mit der kleinen Parkanlage war in der 
      Vergangenheit ein Teich, den man auffüllte. Das Bächlein fließt nun durch 
      ein Rohr unter der Grünanlage hindurch. 
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