Willkommen in Cunnersdorf (bei Glashütte)

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Nach einem Manuskript von Siegfried Reichel:
Spaziergang zur Kalkhöhe - ca. 2 Stunden
Originalbild ca. 400KB (1919x1440 Pixel)

Wer die Landschaft um Cunnersdorf in ihrer Gesamtheit sehen möchte, der begebe sich auf die Kalkhöhe, um den Überblick zu gewinnen. Wenn es nicht gerade in Strömen regnet, hat dies bei fast jedem Wetter seinen Reiz.

Sitzbank am Glashütter WegLindner-Pfütze (Quelle des Zechenau-Baches) Von der Ortsmitte aus wandern wir über den Glashütter Weg, bis er bei einer überdachten Bank in den Querweg mündet. Ab hier wird dieser Weg auch "Kleine Straße" genannt. Die gedachte Verlängerung des Glashütter Weges zeigt auf den Quelltümpel des Zechenau-Baches. Dieser kleine "Teich" liegt mitten ein einem sehr kleinen "Wäldchen".

Baumgruppe an der Lindner-PfützeBereifte Bäume bei der Lindner Pfütze Auf der Wiese rings um diese Quelle stehen einige attraktive Baumgruppen. Diese dienen in der heißen Jahreszeit den Weidetieren als willkommener Schattenspender. Bei Nebel oder im Winter prägen ihre  Silhouetten den Charakter dieser ansonsten recht kahlen Gegend.

Cunnersdorfer Linde verschneit im NebelCunnersdorfer Linde voller Rauhreif Die "Kleine Straße" weiter nach oben wandernd, können wir uns an der Cunnersdorfer Linde ausruhen. Auch wenn man regelmäßig diesen Ort besucht, gewinnt man immer neue Eindrücke. So entstanden schon viele Bilder von der Linde selbst, wovon einige hier beispielhaft gezeigt werden. Dieser Baum ist sicher auch in den umliegenden Orten bekannt. Siegfried Reichel schrieb für uns die Geschichte der Cunnersdorfer Linden auf. Wir finden sie zugeordnet zum nachfolgenden Bild der grünenden Linde im Wonne-Monat Mai.

Die Geschichte der Cunnersdorfer LindenBlick zum Geisingberg Wenn wir auf der Kleinen Straße bei der Cunnersdorfer Linde angekommen sind, so liegen nun vor uns die Häuser von Glashütte unten im Prießnitztal. Infolge der zunehmenden Bewaldung sind davon nur sehr wenige zu erkennen. Heben wir nun unseren Blick und lassen ihn Richtung Süden über die "Erben" streifen, so sehen wir Johnsbach mit seiner kleinen Kirche und einige Flurstücke von Falkenhain, wie "Schwenkens Höhe" oder "Hegels Höhe" und auch die Gegend um Waldidylle mit der "Zugspitze". Blick von der Cunnersdorfer Linde Richtung OberfrauendorfDen südwestlichen Horizont bildet der lang gestreckte Kahleberg-Rücken mit 905 m Höhe. In Richtung Osten erkennen wir den Geising-Berg (824 m), dann den Zinnwaldberg (880 m), auch "Totes Kind" genannt. Weiter links liegt dann der "Sattelberg" (720 m).

Das Gebiet um die Cunnersdorfer Linde wurde früher auch die "Ruhe" genannt. "Ruhe" deswegen, weil vor dem Bau der Müglitztalstraße Mitte des 19. Jahrhunderts die Straße von Böhmen nach Dresden über Glashütte - Cunnersdorf - Hausdorf und Maxen hier vorbeiführte und der Platz nach dem beschwerlichen Aufstieg zur Cunnersdorfer Linde für die Fuhrleute und ihre Pferde eine Ruhepause ermöglichte.Auf dem Weg von der Cunnersdorfer Linde zur Kalkhöhe

Weg zur Kalkhöhe Wir wandern nach rechts weiter zur Kalkhöhe. Diese ist bis auf den östlichen Hang bewaldet. In diesen Wald führt der breite Feldweg hinein. Mitten im Wald ist dann nach rechts ein kleiner Steg direkt zur Kalkhöhe ausgeschildert. Dieser Fußweg wurde erst in letzter Zeit von ABM-Kräften begehbar gemacht und ist in den "Trimm-Dich-Pfad" eingebunden.

Die Kalkhöhe ist die höchste Erhebung von Cunnersdorf - hat aber mit "Kalk" nichts zu tun. Früher soll hier die Richtstätte von Cunnersdorf gewesen sein. Man nannte sie deshalb auch "Galgenhöhe".Im Wald: Blick zurück in Richtung Cunnersdorfer Linde

Sitzbank auf der KalkhöheAuf der Kalkhöhe befinden sich Bänke zum Ausruhen und Verweilen, von denen aus man bei guter Sicht weit nach Norden und Osten sehen kann. Unmittelbar vor uns liegt Cunnersdorf mit seinem zum Ende des letzten Jahrtausends (ca. 1995) errichtetem Neubaugebiet. Dahinter erkennen wir von links nach rechts den Lerchenberg, die Quorener Kipse, die Hermsdorfer Höhe, den Wilisch (476 m), den Finckenfang bei Maxen, den Lerchenhügel bei Hausdorf und den Lederberg bei Schlottwitz. Auch die Rabenauer Schule und der Fernsehturm in Dresden-Wachwitz und bei guter Sicht die Höhen und Berge rechts der Elbe, wie die Loschwitzer Höhen und der Keulenberg bei Pulsnitz, sind zu sehen.

Wenden wir den Blick weiter nach rechts, erkennen wir hinter den Höhen um Liebstadt die Tafelberge des Elbssandsteingebirges, wie den Lilien- und den Königstein sowie auch die Winterberge und den Sattelberg. Bei besonders guter Fernsicht sind sogar die Berge der Lausitzer Platte - Bieleboh und Czorneboh - zwischen Bautzen und Löbau auszumachen.

Strauch unterhalb Kalkhöhe mit Blick auf Cunnersdorf Für den Abstieg nach Cunnersdorf existieren zwei schöne Alternativen. Ist das Gras kurz und der Boden fest, so sollte man alle Wege "links liegen lassen" und von der Sitzbank aus den Hang "hinunter gleiten". Je nach Art der Feldbestellung kann man dann entweder über den Kalkhöhenweg oder aber weiter unten über den Glashütter Weg zum Ausgangspunkt zurückkehren.

Holzapfelbaum mit Raureif

Holzapfelbaum voller Rauhreif im Sonnenschein Holzapfelbaum im Nebel Unterwegs kann man zwei markante Bäume besuchen. Unterhalb des Kalkhöhenwegs, etwas linker Hand auf einem Steinhügel wächst von Wind und Wetter geformt ein Ebereschen-Strauch. Rechts davon steht, kaum zu übersehen, einer der markantesten Bäume auf Cunnersdorfer Flur, ein uralter Holzapfelbaum:

Holzapfelbaum in voller Blüte (Leider nur in dieser Bildgröße)

Leider sind die Jahre dieses ca. 180 Jahre alten Baumes wahrscheinlich gezählt. Zusätzlich zu den normalen Alterserscheinungen traf ihn im Jahre 2002 auch noch der Blitz und es kam zu einem Brand. Besonders reizvoll ist der direkte Weg über den Hang im Winter, am Besten abends oder im Nebel. Wann immer man jedoch diesen Weg wählt, jedes Mal erscheint alles in einem anderen Gewand. 


Einsame Aussichtsbänke am abendlichen WinterwaldBlick vom nordwestlichen Waldrand auf Cunnersdorf Ist der Hang nicht begehbar, so sollten wir auf dem "Trimm-Dich-Pfad" weiter wandern und erreichen nach wenigen Minuten den nordwestlichen Waldrand der Kalkhöhe mit einem weiteren Rastplatz. Die freie Sicht gewährt uns nun auch einen Blick auf Luchau mit dem Luchberg (576 m) und in Richtung Reinhardtsgrimma erkennen wir den Vogelberg im Vordergrund (448 m) sowie den Stein- und Eichhübel (429 m bzw. 408 m hoch). In Ruhe können wir von der Bank aus unsere Blicke erneut über Cunnersdorf schweifen lassen und seine Einbettung in die Landschaft verinnerlichen.

Sonnenwendfeuer im Jahre 2001 Gehen wir dann ein paar Schritte die Wiese hinunter in Richtung Parkplatz, so kommen wir auf den gleichen Weg, der uns von der Cunnersdorfer Linde zur Kalkhöhe führte. Auf der Wiese links vor dem Parkplatz findet jedes Jahr die Cunnersdorfer Sonnenwendfeier statt. Das nebenstehende Bild zeigt den Blick von der Festwiese hinüber auf  unseren Standplatz an der Kalkhöhe.

 

Geisingberg an einem Winterabend Vom nordwestlichen Waldrand aus können wir für heute einen letzten Blick auf den Geisingberg werfen.
Blick auf den GeisingbergAuf dem Feldweg, welcher parallel zur Luchauer Straße nach Cunnersdorf führt, treten wir nun den Heimweg an. Weiter unten sehen wir links die Einmündung der Alten Eisenstraße in die Luchauer Straße. Die Alte Eisenstraße führt als landwirtschaftlicher Nutzweg direkt nach Luchau. Unterhalb der Einmündung der Eisenstraße erhebt sich ein mit Bäumen bestandener kleiner Hügel, benannt als der Kalkhofen. Das hat nun wirklich etwas mit Kalk zu tun, denn dort wurde früher Kalk gebrannt, der aus dem Maxener Mamorsteinbruch zu Düngezwecken angefahren wurde.

Letztes Gehöft am KalkhöhenwegDittrichs Gut mit Winterteich Auf dem Feldweg abwärts schreitend nähern wir uns bald dem südwestlichen Rand von Cunnersdorf mit seinen großen Gehöften. Wir gehen vorbei am Rinderstall der Agrargenossenschaft und danach an Dittrichs Gut. Zur Oberen Straße gelangt man rechts hinter dem Teich, indem man den Hof eines Privatgrundstücks überquert. Man kann jedoch auch noch ein Stück geradeaus bis zur Langen Straße gehen.

Damit wären wir am Ende unserer kleinen Wanderung angekommen. Hoffentlich ist nun niemand enttäuscht, wenn manches auf dieser Runde nicht so beeindruckend aussieht, wie auf den obigen Bildern. Solche Aufnahmen kann man nur an ganz wenigen Tagen, manchmal sogar nur Stunden im Jahr machen. Im schlimmsten Falle wird mancher darüber schimpfen, was dies für eine trübsinnige und schlammige Gegend ist.

Die Schönheit dieser Anhöhe erwächst aus der Freude an den Details. In ihrer Gesamtheit trägt man sie nur im Herzen und dann ist dieser Spaziergang immer eine Erbauung für Leib und Seele.
 

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